Dienstag, 25. Juli 2017

Love is in the Air




Was für ein Fest, auf dem Kissen liegt noch Glitzerstaub, überall blühen Blumensträuße und Gestecke, Glückwunschkarten mit lieben Grüßen und Wünschen erinnern uns an Freunden und Familie.

Was für ein Nervenkitzel uns die Wetterberichte die letzten Tage bereitet haben. Vier verschiedene Wetterdienste und Fünf unterschiedliche Vorhersagen.

So viele Monate hat Nina mit der Planung der einzelnen Attraktionen und vielen Dekorationsdetails verbracht. Viele helfende Hände haben uns tatkräftig bei den vielen großen und kleinen Details geholfen. Am Ende hatten wir einen perfekten Tag mit idealen Wetterbedingungen.

Doch wollen wir hier die Vorbereitungen nicht einfach abhaken, sondern noch einmal Revue passieren lassen, worüber wir in den letzten Monaten nur hinter vorgehaltener Hand reden konnten, um die Überraschung nicht schon vorwegzunehmen.


Von bärtigen Ladies, starken Männern und Meerjungfrauen



Wir wollten unbedingt einen Jahrmarktflair im Schlossgarten versprühen, inspiriert von Motiven klassischer Wanderzirkusse war der Plan schnell gefasst. Es sollten drei große Fotowände werden, die wir im Garten aufstellen können. Da wir einen Baumarkt gleich um die Ecke haben, ging es zusammen mit Alexander flott zum Baumarkt. 3 große Spanplatten passten mit Mühe und Not in das Auto. Als Farbe haben wir uns glücklicherweise für Qualität entschiednen und ordentliche Holzlacke gekauft. Als Stützen haben wir einfache Holzlatten genutzt.







Noch am selben Tag haben meine liebe Frau Nina, Lulu und Yvonne ihrer Kreativität freien lauf gelassen. Ich diente als Vorlage für den starken Mann, Nina gab der bärtigen Lady ihre femininen Kurven und Lulu war die Vorlage für die schaukelnde Meerjungfrau und eiferte mit Nina um die schönsten Akzente bei der Meerjungfrau. Die Skizzen auf den Holzplatten sahen schon großartig aus, aber als dann die Pinsel geschwungen wurden, war schnell klar, dass die Aufsteller großartig aussehen werden. Mit viel liebe zum Detail wurden Fischschwänze akzentuiert, Muskelpartien originalgetreu nachgemalt und Dekolletés perfektioniert. Ich war mit viel Ehrgeiz dabei Muskeln und Beine zu bemalen und voll in meinem Element.



Schimmernde Jackets und Perlmut, oder der Aufstand der Schneiderzunft 

 

Wir haben Mai, mit dem blauen Anzug und dem pinken Kleid haben wir schonmal auf dem Standesamt gepunktet und für viel Aufsehen gesorgt. Nun brauchten wir noch passende Outfits für den großen Moment im Sommer. Während Nina schon mittendrin im gestalten ihres Hochzeitsoutfits war, mußte ich mir erstmal im Klaren sein, womit ich auffallen möchte.

Ich wollte mir schon immer mal einen Maßanzug schneidern lassen, und ein Maßanzug war der ideale Ausgangspunkt für eine individuelle Gestaltung. Mit der Schneiderei Dolzer haben wir am Ende eine gute Wahl getroffen. Etwas zögerlich habe ich einen Beratungstermin vereinbart. Eigentlich wollte ich mit meinen Trauzeugen den Anzug auswählen, aber am Ende war ich sehr froh das Nina mich begleitet hat. War doch die erste Idee einen klassischen Cut-Away mit Farbe zu kombinieren sofort gescheitert. Die Schneiderei hat sich schlicht geweigert einen Cut-Away in einer anderen Farbe als Langeweile 1 (Schwarz), Langeweile 2 (Anthrazit) oder Langeweile 3 (Dunkelblau) herzustellen.  Ich wollte aber Farbe, und so blieb nur der klassische Hochzeitsanzug. Dann ging alles ganz schnell, plötzlich hatten wir ein große Auswahl an Stoffen und vor allem Farben. Während der Anzug immer farbenfroher wurde mit einem schicken Pflaume für das Jacket und einem schillernden Innenfutter, wich unserem Berater am Ende bei der Auswahl der perlmutfarbenen Knöpfe endgültig die Farbe aus dem Gesicht. Scheinbar hat man sowas noch nie bestellt. Aber wir wußten die Farben waren großartig und als ich einige Wochen später den Anzug abgeholt habe, kamen die Mitarbeiter(-innen) garnicht mehr aus dem Staunen. Eine perfekte Wahl.



Das Hochzeitsgeschenk

Das schöne an Nina und mir ist unsere Wandelbarkeit. Während Nina fast immer fröhlich, offen und warmherzig ist, bin ich doch eher etwas verschlossen. Aber Nina weiß, dass ich eigentlich für jeden Schabernack zu haben bin und manchmal nach einer divenhaften Szene bin ich am Ende dann doch Feuer und Flamme.

Nina hat sich immer einen Mann gewünscht der Tanzen kann und so wurde schnell der Wunsch geäußert, dass wir uns nichts zur Hochzeit schenken. Stattdessen wünschte Sie sich, dass einmal die Männer für die Damen tanzen. Das Schlagwort Groom-Dance beherrschte seit dem meine YouTube Video Historie.

Klar gibt es unzählige professionelle Tanzgruppen im Internet, aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen.  Als ich den Jungs die Idee das erste mal vorgestellt hatte,  war die Reaktion eher verhalten, doch letztendlich waren die meisten dabei und um das Ende ein wenig vorweg zu nehmen, alle Beteiligten waren heilfroh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Die Zeit raste und der Juni war schon halb rum, die Nerven waren blank, war doch noch kein Song geschnitten und kein Tanzschritt geprobt. Aber die Songauswahl stand schon. Sie liebte Footloose, Rick Astley inspirierte unseren Hochzeitstanz, Nina hatte wie wild zu Anaconda an unserem ersten gemeinsamen Silversterabend getanzt und mit Pizzaman haben wir sogar eine gemeinsame Erinnerung an die 90er.

Die Zeit verstrich, das Medley war fertig und wir hatten eine Location zum Proben. Eine Woche vor der Hochzeit. Wir hatten 5 Stunden eingeplant alles durchzugehen. Marco hatte das Medley mit Musikvideos untermalt, dadurch konnten wir uns für die Chorégraphie gut inspirieren lassen. Die Blues Brothers haben uns einige Schwierigkeiten gemacht doch am Ende des Tages waren wir alle sehr zufrieden. Wir waren bereit für den großen Auftritt, naja wir hatten zumindest alles einmal auf Video und jeder hat zu Hause die letzten Tage noch fleißig geübt.  Schaut euch unbedingt die letzte Generalprobe an: